Eins, zwei, drei, der April ist nun vorbei. Und schon wieder war es hier auf dem Blog nicht so lebhaft, wie wir es uns gewünscht haben. Aber hier ist nun endlich neue Wanderinspiration für Euch! Begleitet uns auf eine feine Rundtour durch die Bulau und lasst Euch davon überzeugen, dass sich Wanderungen auch im Flachland lohnen!

Bulau – was’n das?

Wer nicht gerade aus der Umgebung von Hanau kommt, kann wahrscheinlich mit dem Begriff Bulau nur sehr wenig bis gar nichts anfangen. Schade eigentlich, denn bei der Bulau handelt es sich um ein sehr naturbelassenes Waldgebiet. Es liegt nordöstlich von der Stadt Hanau und westlich der letzten Ausläufer des Naturparks Spessart.

Das Gebiet der Bulau umfasst rund 600 Hektar und teilt sich in die kleine und die große Bulau. Letztere ist jener Bereich, der im Wolfganger Wald liegt. Weite Teile der Bulau bestehen aus Auewald und Feuchtgrünland. Die Kinzig und die Lache fließen in Mäandern durch das Gebiet und überfluten diesen je nach Jahreszeit und Wetterlage zum Teil. Daher finden sich neben Stieleichen, Hainbuchen, Eschen und Ulmen auch Weiden und Erlen in der Bulau. Viele seltene Pflanzen- und Tierarten, darunter auch Pirol und Eisvogel, sind mit etwas Glück im Gebiet zu beobachten. Allein deswegen lohnt sich schon ein Besuch des Waldes.

Im Frühling aber, insbesondere im April, wenn die Natur wieder zu neuem Leben erwacht, ist die Bulau einfach magisch. Buschwindröschen, Lerchensporn, Bärlauch und viele andere Pflanzen bilden dann am Boden des Waldes Blütenteppiche. Ein echtes Spektakel für Naturmenschen. Wir selbst sind jedes Mal wieder auf’s Neue verzaubert von diesem märchenhaften Anblick.

Aufgrund des Artenreichtums unterliegt die Bulau übrigens in weiten Teilen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Damit gehört sie zum Natura 2000 Gebiet und ist mit einem europaweiten Schutzstatus versehen. Na, hättet Ihr gedacht, dass so ein Ort direkt neben Hanau zu finden ist?

Aber genug der vielen Worte, kommen wir zur Tour😉​.

Rundtour durch die Bulau

Die Bulau ist uns schon länger bekannt und wir lieben es, im Frühling dort nach Feierabend spazieren zu gehen. Eine Wanderung im Gebiet kam uns allerdings bisher nie in den Sinn. Das hat sich in diesem Jahr geändert: Für die Ausbildung zur Wanderführerin musste Wandertier Cora eine Hausarbeit schreiben, die ein Tourenkonzept beinhaltet. Und so kam es, dass wir zur Probe die ausgewählte, ca, 12,7 Kilometer lange Strecke am Osterwochenende wanderten.

Eintauchen in die Bulau, Abtauchen aus dem Alltag

Eingestiegen sind wir in unsere Tour an der Feuerbachstraße im Hanauer Lamboyviertel. Dort findet sich auch ein Parkplatz. Alternativ kann man aber auch in der Nähe des Kinzigdamms, genauer gesagt beim Parkplatz des Licht- und Luftbads Hanau e. V. startetn (übrigens auch ein gutes Ausflugsziel für alle, die es entspannt mögen). Von dort aus haben wir über eine Brücke die L3193 passiert und den Wald betreten. Bei zweiter Gelegenheit haben wir dann den Weg nach links eingeschlagen. Und schon waren wir in der Bulau angekommen. Die Schönheit des Waldes bot sich uns mit zahlreichen blühenden Pflanzen. Wenn Ihr nur den Duft riechen könntet, der um unsere Nasen schwirrte!😍​

Frühjahrsblüte in der Bulau. Symbolbild, denn es blüht noch viel mehr!

Wir wanderten auf der Hanauer Seite durch den unbewirtschafteten Teil der Bulau bis wir die A66 erreichten Leider trennt diese das Waldgebiet in zwei Teile. Das stört das märchenhafte Ambiente an dieser Stelle schon ein wenig. Gleichzeitig ist es aber auch beeindruckend, wie nah Zivilisation und Naturidylle beieinander liegen können.

Nachdem wir die Autobahn unterquert hatten, führte uns unsere Tour nun durch den Erlenseer Teil des Waldes. Wie auch im Hanauer Gebiet durften wir hier saftiges Grün bestaunen. Übrigens lohnt es sich den Blick auch am Wegesrand ein wenig schweifen zu lassen. Vielleicht entdeckt Ihr ja dann Peters Platz (mehr verraten wir nicht, da müsst Ihr schon selbst aktiv werden 😉​).

Märchenhaft und absolut entspannend: Frühling in der Bulau

Erlensee und Wiesenweg

Der Weg führte uns nun am Erlensee vorbei. Das Gelände rund um den See ist eingezäunt und im Besitz eines Angelvereins. Allerdings ist das Betreten unter Einhaltung bestimmter Regeln gestattet. Daher haben wir uns entschlossen direkt am See weiterzulaufen. Wobei, wenn wir ehrlich sind, haben wir hier auch pausiert. Warum seht Ihr auf folgendem Bild.

Lädt etwa auf der Hälfte der Strecke zum Pausieren ein: der Erlensee

Nach einer kurzen Pause ging es dann für uns weiter. Dieses Mal sollten wir auf einem Trampelpfad entlang der an den See anschließenden Wiesen wandeln, bevor wir uns dem Römerkastell der Stadt Erlensee näherten. Nach diesem kurzen Exkurs in andere Landschaftsbilder ging es aber wieder in den Wald.

Bulau erfrischend anders

Der nächste Streckenabschnitt war besonders geprägt von der mäandernden Kinzig. An einer Stelle ist die Kinzig dem Weg so nah und zugleich auch so flach, dass man dort auch gut einmal die Füße für eine kleine Erfrischung hineinhängen kann. Uns war es an diesem Tag nicht danach, doch unser Dackel Elli hat das kühle Nass in vollen Zügen genossen! Und keine Sorge, sie war angeleint.

Nach diesen Eindrücken näherten wir uns langsam aber sicher wieder der A66, die wir erneut unterqueren mussten. Das haben Rundwege leider so an sich – zumindest, wenn eine Autobahn mittendrin liegt 😉​.

Angekommen auf der Hanauer Seite der kleinen Bulau mussten wir dann ein Wegstück überwinden, das relativ gerade war. Das Wandertier hat sich daran nicht sonderlich gestört, der Göttergatte jedoch bezeichnete diese Wegstrecke als „langweilig“. Mag sein, dass er damit die Meinung mancher von Euch teilt. Allerdings sind wir nach diesem Abschnitt auf einen Trampler eingebogen, der direkt an der Kinzig entlang führte und noch einmal die gesamte Schönheit des Auewalds zu Tage brachte. Dort haben wir auch eine Spechtflöte bestaunen dürfen!

Normalerweise hätten wir nun zum Abschluss die Kinzigbrücke überquert und wären entlang der Landesstraße zurück zu unserem Startpunkt, der Feuerbachstraße gelaufen. Die Kinzigbrücke ist aktuell aber gesperrt (voraussichtlich bis Sommer 2022) und so mussten wir bis zur Autobrücke der L3193 laufen. Von dort aus ging es aber dann wie geplant zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

Fazit: Eine Tour für alle Sinne

Wir lieben die Rundtour durch die Bulau! Ja, sie ist ziemlich flach, Steigungen findet man hier wirklich vergeblich. Und die Querung der A66 stört schon ein wenig. Aber die Natur ist einfach atemberaubend! Wenn Ihr genügend Zeit zum Verweilen einplant, dann könnt Ihr seltene Tier- und Pflanzenarten beobachten. Eine Pause am Erlensee mit Vogelbeobachtung ist von uns daher highly recommended!

Die Infos zur Tour auf einen Blick:

  • Länge: ca. 12,7 km, keine nennenswerte Steigung
  • Dauer: je nach Gehtempo 3-4 Stunden (ohne Pausen)
  • Highlights: Erlensee auf etwa der Hälfte der Tour, Spechtflöte am Ende der Tour

Die genaue Wegbeschreibung zur Tour findet Ihr auch auf unserem Komoot-Profil. Dort könnt Ihr auch noch weitere Bilder des Rundweges einsehen. Folgt uns gerne, wir freuen uns😊​!

PS: Die konzipierte Wanderung von Cora hat übrigens den Namen „Bulau mit allen Sinnen“ und beinhaltet zahlreiche Achtsamkeits- und Sinneswahrnehmungen. Wenn alles gut geht, wird man die Tour in Kürze mit dem Wandertier gemeinsam laufen können. Meldet Euch bei Interesse gerne bei uns.

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