Jene, die uns privat kennen oder uns über Instagram folgen wissen, dass es ein großer Traum des Wandertieres ist, eine Ausbildung zur Wanderführerin (blöder Begriff, Leiterin oder Begleiterin fänden wir besser) zu absolvieren. Nach langer Recherche und gefühlt endlosem Warten auf neue Termine hat es sich 2020 für eine Ausbildung angemeldet. Und dann kam Corona dazwischen. Die Wanderführerausbildung wurde verschoben. 🙄

Fast 1,5 Jahre später ist es endlich so weit: Im März rückt die Erfüllung des Traumes in greifbare Nähe. Kommendes Wochenende wird das Wandertier eine DWV-zertifizierte Wanderführerausbildung starten. Auf diese Reise möchte es Euch alle mitnehmen und von den Erfahrungen berichten. Und da ein Erfahrungsbericht in der Ich-Perspektive viel greifbarer ist, switche ich einfach einmal in selbige🙋!

Vorab noch ein kleiner Hinweis: In den nachstehenden Ausführungen schildere ich meine Erfahrungen. Und zwar vollkommen unabhängig vom Deutschen Wanderverband oder den Regionalpartnern. Ich werde für diesen Erfahrungsbericht weder bezahlt, noch besitze ich gute Beziehungen in den Verband. Aber ich bin Mitglied im Wanderverband Bayern bzw. bin ich der Ausbildung wegen in den Verband eingetreten. Mein Anspruch ist es, Euch meine Erfahrungen möglichst realitätsgetreu zu schildern. Falls gerechtfertigt werdet Ihr also auch kritische Zeilen von mir lesen 🧐.

DWV-Wanderführerausbildung

Aus- und Weiterbildungen rund um das Thema Wandern gibt es viele. Der Markt an Anbietern ist mittlerweile meinem Empfinden nach recht unübersichtlich geworden. Neben vielen privaten Anbietern gibt es auch Ausbildungen zentraler Verbände. Ich habe mich letztlich dazu entschieden, eine vom Deutschen Wanderverband (DWV) zertifizierte Ausbildung über den Wanderverband Bayern zu absolvieren. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren für mich vor allem folgende Gründe:

  1. Da ich nach einer Ausbildung in meiner Nähe gesucht habe, kamen für mich nur die Regionen Spessart und Rhön als Ausbildungsorte infrage. Somit war klar, dass ich eine Ausbildung über den Wanderverband Bayern absolvieren werde.
  2. Dank einer Kooperation des Wanderverbandes mit der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege erwirbt man neben dem Abschluss DWV-Wanderführer® auch das Zertifikat „Natur und Landschaftsführer (BANU)“ für die Region Spessart. Wichtig zu wissen: Man erhält diese Zertifikate nur, wenn man auch Mitglied in einem Gebiertsverein des DWV ist.
  3. Die Ausbildung ist recht kompakt gestaltet, an 4 Wochenenden lernt man das Rüstzeug, um künftig selbst Wanderungen konzipieren und anleiten zu können.
  4. Mit damals (!) 550 Euro für Mitglieder in einem Gebietsverein des DWV ist die Ausbildung verhältnismäßig günstig.
  5. Über den Deutschen Wanderverband werden zahlreiche Weiterbildungen angeboten, mit denen man das erlernte Wissen erweitern kann und muss. Denn um die Zertifizierung über die Jahre beizubehalten, muss man sich kontinuierlich weiterbilden. Mich interessieren u. a. Weiterbildungen zu den Themen Gesundheitswandern, Wasserwandern, Coaching und Erlebnispädagogik.

Nun wisst Ihr schon einmal, warum ich mich ausgerechnet für die Wanderführerausbildung des DWV entschieden habe. Ihr merkt schon, es waren überwiegend pragmatische Gründe 😅.

Wanderführerausbildung – mein Weg

Die Anmeldung zur Wanderführerausbildung beim Wanderverband Bayern lief relativ unproblematisch ab. Nach Kontaktaufnahme bekam ich einen Anmeldebogen zugesandt, den ich dann wieder an den Verband zurückgespielt habe. Zuvor hatte ich aber bereits eine Mitgliedschaft beantragt, da ich nur so die Ausbildung zu vergünstigten Konditionen erhalten konnte.

Ich hatte eingangs bereits erwähnt, dass die Ausbildung aufgrund der Pandemie verschoben wurde. Ursprünglich hätte der Kurs im Januar 2021 beginnen sollen, der Starttermin wurde dann zunächst auf Februar 2021, später dann auf Januar 2022 und schließlich auf März 2022 verlegt. Und genau hier habe ich leider einen Kritikpunkt: M. E. lief die Kommunikation mit der Heimat- und Wanderakademie (Wanderverband Bayern) im Zuge dieser Verschiebungen nicht optimal.

Erst Anfang Dezember 2020, knapp 4 Wochen vor dem geplanten Starttermin, erhielten die Teilnehmenden die Information, dass die Wanderführerausbildung verschoben wurde. Als es dann Januar wurde und sich die Corona-Lage nicht besserte, ahnte ich schon nichts Gutes. Auf der Website habe ich dann zufällig entdeckt, dass der verschobene Termin wieder verschoben wurde. Die Information dazu erhielt ich auf Nachfrage beim Verband erst 10 Tage später. Später im Jahr wurde der Kurs dann noch einmal verschoben und ich gebe zu, dass mich diese Kommunikationspolitik schon ziemlich geärgert hat. Klar, Corona hat uns alle vor Herausforderungen gestellt und ich verstehe auch die Situation von Verbänden und Vereinen. Der organisatorische Aufwand war sicherlich enorm. Aber hier hätte man einfach frühzeitiger und transparenter kommunizieren können. Denn die neuen Termine wurden nie zur Debatte gestellt, sondern immer strikt vorgegeben.

Ich konnte mir glücklicherweise alle neuen Termine immer wieder mit Urlaub und Co. freischaufeln. Aber ich bin mir sicher, dass dies nicht für alle Teilnehmenden der Fall war. Nun gut, sei es drum, ich möchte hier auch nicht nachtragend sein, denn der Kurs rückt in greifbare Nähe und ich freue mich wirklich unglaublich darauf! Also, lieber Wanderverband Bayern, ich setze auf Dich! Und wenn es gut läuft, lobe ich Dich hier auch gerne in den Himmel 😉!

Es geht los: meine DWV-Wanderführerausbildung 2022

Nach dem holprigen Start kam dann endlich im November 2021 die Nachricht: Im Dezember sollte ein digitales Meet-up stattfinden, um vorab ein paar mehr Informationen zu erhalten. Juhu 🥳🥳🥳! Ich habe natürlich am Zoom-Meeting teilgenommen und mich sehr gefreut endlich ein wenig mehr darüber zu erfahren, wie die Ausbildung ablaufen wird.

Hier die wichtigsten Punkte zu meiner Ausbildung:

  • Ausbildungsleiter ist Uwe Brüggmann (Vizepräsident des Wanderverbands Bayern). Ergänzend werden je nach Thema auch andere Dozent*innen ausbilden.
  • Die Ausbildung findet an 4 Wochenenden (März bis Mai) im Hotel Christel in Heimbuchenthal im Spessart statt.
  • An den Wochenenden startet der Kurs jeweils freitags gegen 13 Uhr und endet sonntags zwischen 16 und 18 Uhr. Volles Powerprogramm also. Aber es gibt ja auch viel zu lernen ☺️.
  • Die Ausbildung kostet mich als DWV-Mitglied 550 Euro (Preisbasis 2020). Hinzu kommen dann noch Übernachtungs- und Verpflegungskosten. Da mir die Kosten für ein Einzelzimmer in Höhe von 70 Euro/Nacht zzgl. Verpflegung zu hoch waren, habe ich mich entschieden täglich zu pendeln. Schauen wir einmal, ob diese Variante bei den aktuellen Spritpreisen wirklich die kostengünstigere ist 😭.
  • Die Ausbildungsinhalte sind sehr breit gestreut. Neben Basiswissen zum Wandern (Orientierung, Routenplanung und Co.) werden auch Grundlagen zu Ökologie, Naturschutz und vielen weiteren Themen vermittelt.
  • Im Zuge der Ausbildung muss ich eine Hausarbeit erstellen, in der ich selbst eine Wanderung konzipiere. Zusätzlich muss ich am letzten Ausbildungswochenende eine schriftliche sowie eine mündliche Prüfung bestehen, um das DWV- und das BANU-Zertifikat zu erhalten.
  • Im Rahmen der Ausbildung erhalte ich ein Handbuch vom Wanderverband sowie diverse Handouts zur Prüfungsvorbereitung. Für diese Materialien fallen keine weiteren Kosten an.

So, nun habt Ihr erst einmal die Eckdaten zum Ablauf und groben Inhalt der Ausbildung erhalten. In den kommenden Wochen werde ich Euch hier sowie auf unserem Instagram-Account von meinen Erfahrungen auf den Ausbildungswochenenden berichten. Solltet Ihr Fragen haben, meldet Euch gerne!

UPDATE: Ab sofort stehen Euch Informationen für folgende Ausbildungswochenenden zur Verfügung:

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