Neulich erzählte uns das Internet, dass es einen neuen Wanderweg in Lautenbach gibt. Den Lautenbacher Teufelsteig. Hört, hört, dachten wir, der muss umgehend getestet werden. Warum? Ganz einfach: Weil wir riesige Fans des Lautenbacher Hexensteigs sind und uns schon immer mit dem Teufel anlegen wollten😈…

Auf geht’s: Teufel bezwingen in Lautenbach

Ihr wisst, dass wir Wanderexperimentiere gerne gegen den Strom schwimmen, trotzdem aber auch Herdentiere sind. Wir sind mutig, aber so ein Teufel ist schon eine große Nummer. Daher sind wir Mitte Juli den Lautenbacher Teufelsteig nicht alleine gelaufen, sondern haben uns Verstärkung geholt, um den Teufel gemeinsam zu bezwingen😉.

Gestartet sind wir am Sportplatz in Lautenbach, wo uns auch gleich ein aus Holz geschnitzter Teufel sowie ein Bild des Lautenbacher Höllwaldteufel auf die Tour einstimmten. Wer sich jetzt fragt, was ein Höllwaldteufel ist, findet hier Antworten.

Teufel in Holz geschnitzt: Den Beginn des Lautenbacher Teufelsteig kann man nicht übersehen.
Startet gut: Der Holzteufel zeigt uns gleich zu Beginn der Tour, worum es eigentlich geht.

Aufstieg: Der Teufel steckt im Detail

Nach ersten Aufnahmen und Eindrücken am Startpunkt des Steiges ging es also los. Wir folgten der Beschilderung des Lautenbacher Teufelsteigs, um nach wenigen hundert Metern auf Waldpfade zu gelangen und den Aufstieg zur Ruine Neuenstein zu beginnen. Am Wegesrand begleiteten uns dabei neben Brunnen auch Teufelsfiguren, die man jedoch auch leicht übersehen kann. Der Teufel steckt hier also wirklich im Detail.

Na, wo ist er der Beelzebub?

An der Ruine Neuenstein angekommen, haben wir kurz pausiert und wurden schon mit der ersten Aussicht belohnt.

Der weitere Weg und Aufstieg sollte uns über den oberen Schloßdobel, den Schärtenkopf und vorbei an den Naturdenkmälern Otschenfelsen und Hohle Eiche führen. Beim Aufstieg war uns der Teufel aber gnädig gesonnen, denn wir haben diesen nicht wirklich als herausfordernd empfunden. Allerdings hat uns der Beelzebub auch an jenen Stellen, an denen er nicht sichtbar war, immer begleitet. Das lag auch daran, dass das Wandertier einen Ohrwurm hatte und im Kopf in Endlosschleife „The Number of the Beast“ von Iron Maiden wiederholte🤘🤘.

Gut, besser, Teufelsschuppen

Zum richtigen Erlebnis wurde die Tour aber als wir den Otschenfeldhof und den daran angrenzenden Teufelsschuppen erreichten! Da hat man sich wirklich etwas einfallen lassen, wie Ihr auf den Bildern sehen könnt.

Der Teufelsschuppen lädt mit zahlreichen Sitzgelegenheiten (von der Loungeecke bis zur Liege) zum Verweilen ein und ermöglicht auch den Kauf von kühlen Getränken. Alles auf Vertrauensbasis, so wie wir es von den zahlreichen Wanderungen im Renchtal gewöhnt sind. Bei einem kühlen Radler haben wir dann diese traumhaften Ausblicke auf das Tal genossen und wollten gar nicht mehr den schönen Ort verlassen …

Tierisch gut ging es weiter

… haben es dann aber doch getan und sind bergab gewandert, um wenig später an einer Hütte mit Grillplatz und Brunnen vorbeizulaufen. Dort rasteten wir nicht, denn unsere Pause lag ja gerade hinter uns. Stattdessen entschied sich das Wandertier an diesem Örtchen dazu, die Wanderschuhe auszuziehen und in Socken weiterzulaufen. Tja, Blasen am Hallux machen keinen Spaß und wir sind uns ziemlich sicher, dass es der Teufel war, der uns diese Misere einbrachte. Aber aufgeben kam für uns nicht in Frage. Im Gegenteil, jetzt aber schneller, weiter, höher!

Ok, wir geben zu, es ging eigentlich nicht höher😅. Weiter aber schon, denn wir stiegen einen schmalen Pfad hinab, bis sich schließlich der Wald lichtete und wir ein Kamel erblickten🐪. Ja, liebe Wanderfreunde, Ihr habt Euch nicht verhört. Wir erblickten ein Kamel und dieses fabelhafte Wesen sollte nicht das letzte sein, das uns begegnete.

Huch, was ist denn das? Ja, es gibt Kamele auf der Tour!

Wir waren nämlich an Benny’s Ranch angekommen, einem Hof auf dem neben Kamelen auch kleine weiße Ponys, Alpakas, Pferde, Kühe und Minischweine hausen. Und wir haben diesen ganzen bunten Zoo bestaunt und uns gedacht, dass es in der Hölle irgendwie gar nicht so schlecht ist😆.

Oberteufel und Paradies

Wer jetzt denkt, dass es nach den tierischen Begegnungen auf Benny’s Ranch nicht besser werden kann, der irrt sich. Nach dem Passieren der Ranch mussten wir dann doch noch einmal kurz aufsteigen, aber auch das hielt sich unserer Ansicht nach in Grenzen. Und siehe da, nach einigen hundert Metern bot sich uns auf dem Lautenbacher Teufelsteig erneut ein herrlicher Ausblick. Wir erreichten nämlich den Aussichtspunkt „Paradies“. Dort lud uns ein Selbstbedienungskühlschrank erneut zum Verweilen ein. Das kühle Radler Nr. 2 war dann auch die Entschädigung für die Tatsache, dass der aufgestellte Thron des Oberteufels nicht bestiegen werden konnte (Bilder siehe unten).

Schon interessant, dass es ein Paradies auf dem Teufelsteig gibt. Da sieht man mal wieder, dass man mehr in Grautönen denken muss. Und uns kam der Gedanke, dass der Teufel scheinbar einen ziemlich guten Draht zu Gott haben muss, wenn er so ein Stückchen Paradies auf seinem eigenen Weg zur Verfügung gestellt bekommt. Irgendwie beruhigend für den Fall, dass man in die Hölle kommen sollte😜.

Nach dieser letzten Rast wanderten wir dann durch den Höllwald zurück an den Startpunkt der Tour.

Fazit: Lautenbacher Teufelsteig – einfach teuflisch gut!

Unser Fazit wird Euch kaum überraschen: Wir haben den Teufel bezwungen😁 und sind Teufelsteig-Fans! Wie auch beim Hexensteig hat die Renchtal Tourismus GmbH hier wieder alles richtig gemacht. Man kann wirklich ohne Neid anerkennen, dass hier Profis am Werk sind, die gemeinsam mit lokalen Akteuren spannende Themenwanderungen konzipieren, die Genusswanderern große Freude bereiten. 👍

Auf 11,4 km bekommt man wirklich einiges geboten: Rast- und Grillplätze, geschnitzte Teufelfiguren, eine Burgruine, Obstbäume, Waldpfade und sogar Kamele. Abwechslungsreicher kann ein Wanderweg kaum sein.

Die Tour würden wir als mittelschwer einstufen, weisen aber darauf hin, dass es gerade der Abstieg bei trockenem Wetter in sich haben kann. Die Wege sind dann nämlich rutschig, festes Schuhwerk und Stöcke können da schon eine echte Hilfe sein. Insgesamt läuft man aber größtenteils auf gut begehbaren Forstwegen, der Faktor „Abenteuer“ ist also eher gering.

Besonders begeistert waren wir vom Teufelschuppen, der mit seinen Sitzbänken, den kühlen Getränken und der Lounge inklusive Panoramablick zum Verweilen einlädt. Wir waren schon fast betrübt, dass wir diesen wunderschönen und detailverliebten Rastplatz wieder verlassen mussten.

Einziges Manko bei unserer Wanderung war, dass der riesige Thron des Oberteufel gesperrt war. Eine Frechheit, wie wir finden, denn das Wandertier ist die Oberteufelin in Person und hätte unglaublich gerne den Thron bestiegen und dort zum „Devil Dance“ von Metallica so richtig die Sau raus gelassen😈😁. Nun ja, es hat nicht sollen sein, aber der Punkt steht auf der Bucket List, es besteht also Hoffnung, dass Ihr alle noch in den Genuss dieser Performance kommt😝.

So, Ihr Lieben, jetzt seid Ihr aber dran, zieht die Schuhe an und bezwingt das Biest.🤘

Teuflische Grüße von den

Wanderexperimentieren🦊🦊

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